Moorheilbäder in Deutschland
Etwa 6% der mit einem höheren
Prädikat ausgezeichneten Kurorte
in Deutschland sind Moorheilbäder. Die wichtigste
Voraussetzung zur Verleihung dieses Titels ist die Nutzung
von therapeutisch wirksamem Moor bzw. Torf als Heilmittel
und die Anerkennung als Kurort.
Der natürlich vorkommende Rohstoff Torf hat eine lange
Tradition als Heilmittel in der Medizin. Bereits aus dem 14.
Jahrhundert ist belegt, dass insbesondere das Moorbad zur
Behandlung zahlreicher Erkrankungen genutzt wurde.
Liste der deutschen Moorbäder, Moorkurorte & Moorheilbäder
Hinter den Ortsnamen werden weitere Prädikate aufgeführt, sofern solche vorhanden sind. Unter der nachfolgenden Liste finden Sie Informationen über die Voraussetzungen für das Prädikat Moorheilbad sowie zur Entstehung von Moor / Torf.
- Baden-Württemberg
- Bad Buchau - Mineralheilbad
- Bad Niedernau - Mineralheilbad
- Bad Peterstal-Griesbach - Mineralheilbad, Kneippkurort
- Bad Rippoldsau-Schapbach - Mineralbad
- Bad Schussenried
- Bad Waldsee - Kneippkurort
- Bad Wurzach
- Bayern
- Bad Abbach - Mineralheilbad
- Bad Aibling
- Bad Alexandersbad - Mineralheilbad
- Bad Bayersoien
- Bad Bocklet - Mineralheilbad
- Bad Brückenau - Mineralheilbad
- Bad Faulenbach - Mineralheilbad, Kneippkurort
- Bad Feilnbach
- Bad Gögging - Schwefelheilbad und Mineralheilbad
- Bad Kissingen
- Bad Kohlgrub
- Bad Neustadt an der Saale - Soleheilbad
- Bad Steben - Mineralheilbad
- Bad Tölz
- Füssen - Mineralheilbad, Luftkurort, Kneippkurort
- Brandenburg
- Bad Freienwalde
- Bad Liebenwerda
- Bad Saarow - Thermal-Soleheilbad
- Bad Wilsnack
- Hessen
- Bad Salzschlirf - Mineralheilbad
- Bad Schwalbach - Mineralheilbad
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Bad Bederkesa
- Bad Blenhorst
- Bad Nenndorf - Mineralbad
- Bad Pyrmont - Mineralheilbad
- Bad Salzdetfurth - Soleheilbad
- Bad Zwischenahn
- Nordrhein-Westfalen
- Bad Driburg - Mineralheilbad, Heilquellen-Kurbetrieb
- Bad Meinberg - Mineralheilbad
- Bad Sassendorf - Mineralheilbad
- Bad Westernkotten - Soleheilbad
- Hopfenberg (Petershagen)
- Sachsen-Anhalt
- Bad Schmiedeberg - Kneippkurort, Mineralheilbad
- Sachsen
- Bad Brambach - Mineralheilbad
- Bad Düben
- Bad Elster - Mineralheilbad
- Bad Gottleuba-Berggießhübel - Kneippkurort
- Schleswig-Holstein
- Bad Bramstedt
- Bad Schwartau - Jodsoleheilbad
- Thüringen
Orte mit Moorkurbetrieb:
- Bad Muskau (Sachsen)
- Lüneburg - Solekurbetrieb (Niedersachsen)
- Murnau am Staffelsee (Bayern)
Voraussetzungen für das Prädikat Moorheilbad
Neben dem Vorhandensein und der Nutzung des
natürlichen Heilmittels Moor (Torf) muss auch der Ort
selbst zahlreiche Anforderungen erfüllen, die vom Deutschen
Heilbäderverband und dem Deutschen Tourismusverband an
einen Kurort gestellt werden. Hierzu zählen beispielsweise,
dass der Kurbetrieb für das Wirtschaftsleben des Ortes
bedeutend ist und das Ortsbild einen Kurortcharakter
hat.
Darüber hinaus müssen mindestens ein Kurarzt
und Sportanlagen sowie ausgedehnte Parkanlagen
und ein Kurmittelhaus oder eine vergleichbare Einrichtung
im Ort vorhanden sein. Für das zur Anwendung kommende
Moor muss die wissenschaftliche Anerkennung der Heilwirkung
nachgewiesen werden. Und es wird überprüft, wie
der Torf gewonnen, verarbeitet und schließlich verabreicht
wird. Nicht zuletzt wird bei der Prädikatsvergabe darauf
geachtet, dass das zu Badezwecken aus einem Moor entnommen
Torf unter Beachtung der ökologischen Besonderheiten
erfolgt.
Entstehung von Moor bzw. Torf
Der kostbare Rohstoff, der heute im Rahmen
der Moortherapie für Moorpackungen oder Moorbäder
genutzt wird, ist im Verlauf von mehreren tausend Jahren entstanden.
In unseren Breiten begann die Hochzeit der Moorentstehung
vor etwa 12.000 Jahren - nach dem Ende der letzten Eiszeit.
Aber auch heute können bei ständigem Wasserüberschuss
noch neue Moore entstehen.
Wenn abgestorbene Pflanzen auf den Grund eines Gewässers
sinken und aufgrund des dort herrschenden Sauerstoffmangels
nur unvollständig abgebaut werden, entsteht Torf. Sofern
deutlich mehr Pflanzenmaterial abstirbt, als zersetzt werden
kann, wächst die Torfschicht in die Höhe und ein
Moor entsteht.
Für die Verwendung in der Moortherapie wird das Torf gestochen (abgebaut), anschließend zerkleinert und mit frischem Wasser zu einem gleichmäßigen Brei vermengt. Dieser kann dann als Moorpackung auf die Haut aufgetragen oder in einer Wanne als Moorbad angerichtet werden.
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